Klimaschutzbeirat Lauchringen
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Lauchringer Jahreswetterrückblick 2024

– Häufig Regen, wenig Sonne, aber weiterhin zu warm –

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Gesamtdeutschland meldet, war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahr 1881. Er sieht die fortschreitende Erwärmung der letzten Jahre als klaren Hinweis auf den beschleunigten Klimawandel. Auch in Lauchringen konnten wesentliche Klima- bzw. Wetteränderungen anhand der Messdaten der Lauchringer Wetterstation belegt werden.

Erwärmung setzt sich fort
Die Jahresdurchschnittstemperatur in Lauchringen und Umgebung ist seit den 1960er Jahren kontinuierlich gestiegen. So lag die Durchschnittstemperatur im Zeitraum von 1961 bis 1990 bei 8,7 °C, stieg in den folgenden drei Jahrzehnten bis 2020 auf 9,5 °C und erreichte in den letzten sechs Jahren (2018 bis 2023) sogar 10,5 °C. 2024 war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,9 °C erneut deutlich über dem langjährigen Mittel. Die Häufigkeit heißer Tage hat sich im Vergleich zu 1961 bis 2024 um etwa 117% erhöht, während die Zahl der Eistage (ganztägig unter 0 °C) um etwa 40% zurückging.

Regen und Sonnenschein
Trotz der wärmeren Temperaturen zeigte sich 2024 als ein Jahr mit häufigem Regen. Die durchschnittliche jährliche Regenmenge lag bei 1001 l/m², was einen leichten Anstieg von 0,7% im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2023 darstellt. Auffällig war, dass es in 2024 an 173 Tagen regnete – 27 Tage mehr als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Die Anzahl der Niederschlagstage hat somit erheblich zugenommen.

Weniger Sonnenenergie
Ein weiteres Resultat der häufigeren Regen- und Wolkenbedeckung war der Rückgang der solar erzeugten Energie. Die Energie der Sonneneinstrahlung lag 2024 bei durchschnittlich 1072 kWh/m², was etwa 7% weniger ist als in den Jahren 2018 bis 2023. Diese Reduktion lässt sich direkt auf die überdurchschnittlich vielen Regentage und der damit verbundenen Bewölkung zurückführen, was den Ertrag der Solaranlagen deutlich reduzierte.

Fazit
Das Jahr 2024 in Lauchringen zeigt deutlich, wie sich der Klimawandel auch in regionalen Wetterdaten manifestiert. Die überdurchschnittliche Jahrestemperatur, die Zunahme der heißen Tage und die veränderten Niederschlagsmuster sind klare Anzeichen dafür, dass der Klimawandel nicht nur in globalen, sondern auch in lokalen Maßstäben spürbar wird.

Anhang Tabelle und Grafiken

  Wutöschingen* Lauchringen
Durchschnittliche Jahreswerte  1961-1990 1991-2020 2018-2023 2024  
Temperatur 8,7 9,5 10,5 10,9 °C
Heiße Tage
(Tageshöchsttemperatur ≥ 30 °C)
9,2 17,2 21,0 20 Tage
Sommertage
(Tageshöchsttemperatur ≥ 25 °C)
47,7 61,9 74,3 67 Tage
Frosttage
(Tagestiefsttemperatur ≤ 0 °C)
91,4 93,7 90,3 64 Tage
Eistage
(ganztägig unter 0 °C)
18,3 14,9 6,3 11 Tage
           
jährliche Regenmenge** 993,7 994,2 904,2 1000,8 l/m²
Regentage pro Jahr**     146 173 Tage
           
Sonnenenergie     1150 1072 kWh/m²
Sonnenscheindauer*** 1606 1728 1749 1582 h

* Daten des Langzeitvergleichs stammen von der Wetterstation Wutöschingen-Ofteringen

** die Regenmenge und Regentage beinhalten alle Niederschläge

*** Messmethode und -auswertung der Langzeitdaten unklar; gute Korrelation zur Sonnenenergie, wenn Strahlungsintensität >250 W/m

Mehrjähriger Vergleich der Jährlichen Durchschnittstemperaturen